Armenien

Ich lese morgens in einem anderen Blog noch nach was mich am Grenzübergang erwartet. Guuuuuut.

Birgit darf dann wieder zu Fuss durch den Zoll. Ich gebe meinen nagelneuen Pass dem Armenischen Zollund er wundert sich wieso da kein Stempel von Georgien drin ist. Ich stelle mich Dumm. Jaaa das kann ich inzwischen noch besser als sonst. Nur noch Deutsch. Aber er holt einen Kollegen der mich dann auf englisch anspricht und ich sage ihm: "ach soooo. Ja, die Stempel habe ich, aber im anderen Pass. Ich will noch nach Aserbaidschan daher der neue Pass". Er sagt: " kein Problem". 

Dann wars das auch schon.

Nun zur Insurance. Es steht ein Häuschen direkt nach dem Zoll an das ich ranfahre. Dort bekomme ich die Frage nach den Custom Papers gestellt. Ich habe aber keine. Er wiederum:" Oh big problem". Naja, das läßt sich doch lösen, oder? Sein Kollege zeigt mir wo die Bank ist. Ich kapiere nur Bahnhof und denke ok dann tauschen wir mal Geld. Brauchen wir eh. Das daneben der Schalter mit der Überschrift Custom inspection das glückseligmachende Stück Papier ausgibt,  geht mir nicht in den Kopf. Oh ich overlander greenhorn.

Also bekomme ich von der Dame, die auch sehr freundlich ist und in gutem Englisch dann gezielt Fragen auf mich los läßt erfreut mich natürlich.

Nun aber zum Insurance Kollegen zurück. Er ruft mich auch gleich heran, durch eine Masse neuer Fahrer, die ebenfalls eine Insurance brauchen. Es dauert kurz und er zeigt mir auf seinem Taschenrechner 38000 Dram. Ich sofort gekontert, viel zu teuer. Er schaut und tippt im Rechnerdann kommt er rüber mit 18000 Dram. Nein, das wird nix bei mir. Dann fragt er was ich ausgeben will. Also nenne ich 6000 Dram. Er sagt ok für 10 Tage. Ich lenke jedoch noch auf 5 Tage um und so werden wir uns einig. Das Papier bescheinigt dann auch irgend wo 2 Zahlen die laut ihm zusammen 5912 Dram ergeben und die Summe darstellen sollen. Naja denke ich, wieder mal falsch gepokert lasse es aber gut sein.

Ein netter Pole fragte mich zwischen drin was ich zahlen soll da im für seinen VW Bus eine Summe von 69000 genannt wurde. Später an unserem ersten Halt kommt er dann auch vorbei und sagt mir zum Schluß wäre man sich mit 5000 Dram einig geworden.

Also merke lesen war gut (dort hatte ich meine 6000 Dram als Preis her), aber man sollte selbst solche Zahlen halbieren.

 

Auf dem Weg nach Alawerdi sieht Birgit dann diesen Bus und ich muß unbedingt halten damit sie ein Foto machen kann. Sie ist ganz aus dem Häuschen. Ich erkläre: hier sitzt man nicht auf der Bombe sondern eben drunter.

Bei unserer heutigen Weiterfahrt stellen wir dann fest, daß es mehr Gastankstellen gibt als welche mit Benzin.  Das wird eine Umstellung wenn die nächste Generation unserer Autos hier aufschlägt. Obwohl sich dann wohl eher keiner Gedanken macht, ob VW eine Garantie auf den Motor gibt oder nicht.

Wir erreichen am Nachmittag Jerewanun fahren noch zu unserer Unterkunft B&B3Gs. Schon auf dem Weg heißt es dann: Am Ararat links abbiegen.

Leider ist er schenant und zeigt nur sein Beinkleid. Es regnet.  Also müßt ihr auf Morgen warten.

Auf der Strecke haben wir noch ein Erlebnis der besonderen Art. Toller Asphalt und wir gleiten so dahin mit ca 80-90 als uns ein Polizeiwagen entgegen kommt. Der macht sofort irgendwelche Töne und das Blaulicht zuckt. Im Rückspiegel sehe ich denn gleich wie umdreht. Naja erstmal weiterfahren woher soll ich denn wissen was das für Töne sind. Als er dann aber rankommt belieb ich rechts stehen. Er kommt mit ....paruski an und ich sage wieder ich spreche Deutsch. Daraufhin zeigt er mir mit seinen Fingern eine 6 und winkt mich zum Auto. Dort setzt er sich rein und dreht seine Radarpistole so, daß ich das Display sehen kann. Die erste Zahl die ich sehe ist irgendwas mit 1.05. Ich zuck nicht. dann tippt er an einem Schalter und es werden 84 angezeigt. Ich sage nur neee vielleicht 70 oder 75. Er ist ganz aufgeregt. Dann heisst es von ihm Dawei und ermacht sich von dannen. Also geht es weiter und mir war klar der steht gleich weider neben der Straße und kontrolliert. Nicht ganz. Er hat umgedreht und kommt uns entgegen.Da wir jedoch hinter einem Lada klemmen und ich bewusst nicht überhole zuckeln wir mit 55 Sachen daher.

Im nächsten Kaffee google ich dann erstmal die Tempolimits und Gepflogenheiten: 90 km/h außerorts, wenn kein anderes Schild steht. (und da war keins!)

Trotzdem fahre ich danach immerhin im Ort mal die gewünschten 40 bzw. 50  bzw. 60 bzw. 70 bis ich das Gefühl habe das Schild war schon lang her. Nur selten werden die Limits aufgehoben und ich könnte nicht sagen wie man das interpretieren muß.

Russland ich kann Dich kaum erwarten............

Mit einer kühlen Brise geht es den nächsten Tag durch tolle Täler mit bizarren Felsen. Immer wieder Plateaus oben zu sehen und dann geht es natürlich zu einem Kaffee. Gerade am Losfahren stellt sich dieser nette Cycler vor uns und fragt erinnerst Du Dich an mich?

Klar, habe ich ihm doch in Montenegro sein Shirt das etliche Kurven unterhalb des Passes an dem wir uns getroffen haben vom Fahrrad gefallen war, kurz mal hochgeholt. So ist es denn nicht Iran sondern Armenine wo wir uns wieder sehen. Er ist seinem Terminplan voraus. So wird er nach Syrah fahren, ok, sein Lungenvolumen ist wohl kleiner als 250 ccm ;-). Von dort will er dann nach Spanien fliegen und dann erst nachhause in die Schweiz. Er sagte, daß Motorrad hat er sofort wieder erkannt, was mich natürlich rührt.

In Armenien läuft uns dann wieder das Bild des second hand Brennstoffes über den Weg. Äußerst penibel zum Trocknen aufgestellt.

 

An einem See vorbeifahrend finden wir dann dieses laut Schild wohl als Copy hergestellte Schriftstellerhaus über den Weg. Wo bitte steht das Original? In wlechem Film von Woody Allen war es zu sehen?

 

Genau, Colorado Sleeper

Ok, hier fehlen die Scheiben, dafür haben wir im B&B 3Gs bei Sandra ein tolles Zimmer und eine Gastgeberin der besondern Art gefunden. Nicht umsonst stehen hier viele Overlander. Dino würde und vielleicht wird sich hier wohlfühlen.

3 Nächte bleiben wir hier um am ersten Tag garnicht zu fahren und dann nur zum Ararat Khor Virap.

Birgit geht es zwar grundsätzlich besser aber heute hat schmerzt das Bein doch. Außerdem ist das Geschaukel schon stark auf der ausgesuchten Straße. Jedoch ist die Aussicht fantastisch und wir nähern uns in immer aufklarenderen Schritten dem Ararat. Nun sehe ich ihn doch noch.

Blick nach vorn und

unten nach hinte. Die Landschaft schlägt Purzelbäume und unsere Augen drehen durch.

......und zwischendrin verläuft der Grenzzaun zur Türkei

So sind wir früh zurück und quasi faul geniessend den Pool der schön erfrischend ist.

Wir kommen wieder keine Angst.

Also geht es nach einem guten Frühstück, Sandra versteht sich darauf, auf die Strecke. Am Orstausgang sieht Birgit eine FataMorgana und wir drehen rum. Das müssen wir fotografieren. Da wird Michael Augen machen. Aber leider sind es künstliche Kunstwerke, daher wohl auch der Name.

Wir fahren in das Tal das wir bei der Herfahrt nur im Regen wahrgenommen haben. Nur kurz noch einen Abstecher in eine Apotheke da ich ein paar Halswehtabletten brauche. Ich habe mich etwas erkältet.

Zuvor sind wir aber so fasziniert von einer Lavash Bäckerei, daß wir dort halten und das Handwerk bewundern. Wir bekommen das Brot geschenkt und dürfen nichts bezahlen. Das bedarf der Frage, ob sie Kinder hat und nachdem sie es bejaht lege ich 2 Bounty neben sie. 


Das Tal glänzt durch die Sonne und wir staunen nicht schlecht als wir unsere Augen mal auf Zoom stellen. Im Wattsapp Tagesbeitrag konnte man sie kaum sehen. Da stehen Autos oben am Rande des Berges. Wie bei Winnetou oder so.

Das Wetter ist prima und so bleiben wir am See an einem Strand für einen Kaffee stehen. Bewundern das nicht so klar erwartete Wasser. Es zieht uns weiter und die Strecke lädt ein am See zu bleiben. So traue ich meinen Augen nicht als ein Wagon am Straßenrand zum See hin auftaucht. Da steht Wagion Lits drauf. Umdrehen. Sofort die Kamera in Anschlag bringen, das Bild muß mein Papa sehen. Hier stehen sie also die alten Wagen. Aber er ist leer und es handelt sich wohl um einen Mix aus Schlafabteil und Speisewagen.

Endlich hat dann auch der See ein Ende und es geht hoch auf den Pass. Auf der Passhöhe sitzt eine Familie mit 2 Kindern im Gras. Fahrräder daneben. Wir winken und biegen um die Ecke um dann dieser Aussicht zu erliegen. Wir nehmen kaum war, daß kurz drunter die Karawanserei Selim liegt so hin und weg sind wir. Die Familie zieht hinter uns vorbei und als sie auf den knapp unterhalb liegenden Platz an der Karawanserei hält schliessen wir auf. Es sind Franzosen mit einem Anhänger am Fahrrad der jungen Frau, in dem die 3 Jahre alte Tochter die Tour wahrnimmt während der Sohn auf einem angekoppelten Fahrrad hinter dem Vater herstrampelt oder sich ziehen läßt. Sie werden später auf unserem Campingplatz Crossover uns wieder einholen.

Dort übernachten wir in einer Holzhütte mit offenen Wänden und geniessen den Sturm am Abend. Gegenüber gehen wir essen für 5000 Dram und geniessen das Bier. Es hat auch einen Pool.

Morgens geht es auf einen Abstecher nach Jermuk. Ein morbider Badeort mit russichem Charme. Es gibt einen Wasserfall der anderen Art. Selbst ein Cafe finden wir im Garmin. So ähnlich sah denn auch der ausgeschilderte Flughafen aus dessen Landebahn an Afrika erinnert.

 

Und bei der Anfahrt winkt Birgit einem Mann der Gras schneidet. Später stand dann der Wagen bepackt am Strassenrand.

Um dem Wasser nicht zu entfliehen fahren wir zum Shaki Wasserfall über einen weiteren Pass mit weitreichendem Blick.

Leider scheint sich hier mein Mundstück des Trinksacks entschieden zu haben sich von der Tour zu erholen. Er trennt sich von mir. ICh kann nur hoffen, daß er nicht auf dem offroad Weg liegt sonst hätte es sich gelohnt nochmal umzudrehen. Ab  nun wird es etwas schwieriger unterwegs mal eben am Wasser zu nuckeln.


Kaum weiter nach biegen wir nach Süden ab. Die 90 km/h auf der Landstraße lassen einen nicht allzuschnell vorankommen. erst recht wenn man auf der Hochebene fährt anhand der man kein Gefühl fü Geschwindigkeit bekommt. Außerdem sieht man schon wo man erst in ca 20 Minuten sein wird.

Es geht nach Tatev. Einem Kloster. Aber zuvor besuchen wir eine Seilbahn an der es einen Super Espresso gab. "Richard" Die Franzosen lassen grüßen. Auch wird Baklava vertilgt, daß wieder zum Glück eher trocken ist. Ein Traum. Ihr kennt mich, da kann ich nicht widerstehen,was allerdings auch an meinen Hosen zu merken ist. Aber der Gürtel hat noch funktion insofern ist alles gut.

Knappe 6 km lang ist die Bahn und somit die längste Ihrer Art auf der Welt. Nur so viel zu Armenien, eben wegen vielen Dingen eine Reise wert. Wir fahren weiter zur Übernachtung und am nächsten Morgen in die Schlucht mit der Devil Bridge. Die Nacht war in einer Holzhütte sehr angenenehm. Von unten im Tal kann man dann die Bahne bewundern die im Fokus der Linse eher eine sich verirrte Fliege darstellt. Ok auf dem Bild hier im PC kann man sie gut erkennen. Aber auf dem Video mit Handy gemacht, konnte man nur einen Punkt erkennen.

Der anschliessende neue Straßenbelag ist ein Traum an Serpentinen. Allerdings ist mir nicht so zum Gasgeben und wir genießen die Fahrt hoch zum Monastir. Nachdem wir eine Fahrt mit der Gondel aufgrund der noch möglichen, zeitlich fest vorgegeben, noch freien Fahrten für nicht attraktiv halten, fahren wir die Strecke weiter. Drehen aber nachdem es so aussishet, daß der Weg für die 45km bis zur Hauptstraße offroad sein wird um. Später hören wir von Anne und Rene, einem Paar aus Luxemburg mit Honda unterwegs, daß noch Schlamm gekommen wäre. Also richtig entschieden.

Wow was für Farben. So denken wir. Unrealistisch aber real.

Später stellen wir fest, daß es ein Absetzbecken für die Kupferindustrie ist.

Also schon nicht mehr so toll,oder? Man bedenke was passiert wenn der Damm bricht wie in Süd-Amerika.

Durch den Besuch das Monastirs und die Zeit die dabei verstrichen ist geht es am Mittag nur bis Kapan. Dort fällt bei einem Eiskaffee die Entscheidung für ein Hotel mit Pool. Wir fahren in die Stadt und sehen ein Päarchen mit Moto am Strassenrand stehen. Anhalten ist angesagt, dabei stellen wir fest es sind Anne und Rene. Wir hatten sie bei Sandra B&B 3Gs kennengelernt. Sie wollen einen Kaffee trinken, wir lehnen aber ab, da wir ja gerade einen hatten. Wir unterhalten uns mit Rene und Anne sucht Schatten. Es ist 32 Grad und sie fragt ob wir nicht schwitzen? Klar. Rene erzählt wie es ihnen ergangen ist mit gebuchtem Import für die Maschinen nach Iran.  Sie haben aber vor der Einreise noch mitgeteilt bekommen es ginge nur noch mit LKW Transport durch den Iran.

Wir geben ihnen noch den Tipp mit dem Hotel und sind gespannt wie sie entscheiden. Denn eigentlich wollen sie nun schnell nach Azerbaidschan zu Fähre.

Doch nach ca 1-2 h fahren sie dann in den Hof des Hotels. Wir sind gerade auf dem Weg in den Pool nachdem wir uns etwas regeneriert haben.

Am Abend sitzen wir bei gemeinsamem Essen mit Blick in die Berge und Pool, reden ncoh lange um dann ins Bett zu fallen. Wir fahren früh los während sie noch selig schlafen.

Wir bekamen noch von Rene den Tipp die südliche Runde im Uhrzeigersinn zu fahren da hierbei der Blick in das Tal an der Grenze besser wirkt. Also hatte ich bei meiner Garminpalnung richtig geschätzt und muss nichts ändern. 230 km liegen vor uns um die Runde zu drehen und später an der anderen Seite wieder in Kapan zu landen. 

Die Strecke ist der Hammer. Der ASphalt toll und kein Verkehr uf den nächsten 80 km. 1 Auto kommt am Pass vorbei an dem wir in das Tal sehend einige Zeit verbringen. Leider sind die Berge im Iran sehr trüb nur zu erkennen. Aber das Foto ist es Wert, wir leben ja im digitalen Alter.

Kurz bevor man dann in das Tal einbiegt kommt dann der Schlagbaum.

Äh, da war nur das 20 er Schild. Kein Haus. Kein Zoll. Was soll das?

Wir fahren weiter und es geht immer am Zaun entlang. Da kommen Gefühle auf. Elektrisch gefüttert. Der Weg daneben feinst gerecht damit eventuelle Spuren sofort erkennt. Alle 500 m ein Turm und die Videokameras dazwischen.

Dann taucht auf der rechten Seite eine Tanke auf. Eine Gastankstelle. Jaaaaa es gibt auch andere Autos hier.