Kazakstan

Frisch gebacken als Alleinreisender nehme ich den Abstecher zum Sharyn Canyon. Die Strassen sind gut und die 10 km zum Canyon lassen sich prima an. 750 Tenge und ich bin drin. Nur ist es sehr windig und so verbringe ich die Zeit am Rand oben und gehe nicht nach unten.

Ich verbringe die Nacht in einer Jurte die einem Restaurant gehört und eigentlich als Esstisch fungiert. Auf Nachfrage darf ich sie kostenlos nutzen.

Bei der Jurte sitzend mache ich wohl einen armseligen Eindruck. Ich bekomme von einer Reisenden diese Kazachische Köstlichkeit geschenkt. Quasi Hartkäse der sehr salzig ist mir aber durchaus bekommt.

Nur ist der Platz wohl auch eine Toilette für Reisende, sodaß ich mehrmals wach werde in der Nacht. Dafür bin ich früh wach und 6:30 auf der Piste. Ich nehme die Tollroad Richtung Almati und so geht es schnell voran. Aaaaaaaber der Schock kommt dann nach Taldyqorghan. Frisch getankt geht es in eine Baustelle die sich dann über 500 km ziehen soll. Üscharal heißt die Devise komme was wolle. Ich muss Strecke machen habe ich doch Reto versprochen ihn vom Flughafen in Ulan Batar abzuholen. So kommen Erinnerungen an die Strecke nach der Uzbeikschen Grenze auf. Die war aber nuuuur mit Schalglöchern versehen die man überspringen konnte oder umfahren. Hier sieht es so aus, daß die Querrillen kaum zu überspringen sind und sie kommen regelmäßig alle 10 m. Schweinchen Dick tut mir sehr leid und es kommt so wieder zum Quietschen an der Vorderachse. Aber sie schlägt sich gut. Ich erreiche die Stadt und fahre prompt ins falsche Hotel, hatte ich doch ein anderes ins Auge gefasst. Birgit erkennt es natürlich sofort und dank einer SIM Karte werde ich darauf aufmerksam gemacht. OK ich hatte wohl die Nase voll und ich nehme es hin.

Noch harmlose Längsverformungen  lassen mich dann doch einen Stop machen und die Wellen huldigen.

Ohne Worte, was Gravel so schafft

Kurz drauf erhasche ich eine Blick von einer Brücke auf diese untergehende Idylle.

Sie wird dem Bau der neuen Straße über kurz oder lang weichen müssen. Lange Strecken werden über Baustraßen neben der neuen Strecke geführt. Eigentlich also offroad pur wenn auch manchmal mit einer Art Teer befestigt.

 

Durch einen Ort werde ich dann mit Erinnerungen konfrontiert. Ich frage mich, ob es wirklich so kalt wird, daß man den "Stadion"-Sprecher nochmal die Namen der Spieler aufrufen hören wird. Heute sind es jedenfalls 40 Grad plus und nicht minus.

Im nirgendwo werde ich dann auf diese monumentale Verhüllung einer Grabstätte aus 1804  aufmerksam.

Kurz drauf werde ich auf eine Kuhgerechte Pausensituation aufmerksam gemacht. Sehr willkommen bei den Temperaturen.

 

Weiter geht es dann bis nach Qualbatau ohne Frühstück denn das war nicht inbegriffen. Die Tanke mit dem netten Cafe hat noch geschlossen und so gibt es nur einen Nescafe. Erst die Strecke ab Qualbatau wird wirklich gut und so wird es am Abend Semei was ich als Übernachtungspunkt auserkore.

Wow, da gibt es ein Steakhouse und nach 2 Bier schlafe ich himmlisch. So gut, daß ich dem Wecker eine Abfuhr erteile. Das soll sich dann bei der Grenze rächen. Dort treffe ich auf 3 Motorradfahrer mit denen ich mich so lange unterhalte bis ein Grenzposten uns quasi zum Aufbrechen bringt. 2 Japaner und ein Australier. Tolle Informationen. Für beide Seiten, eine Grenzerfahrung die ich so nicht missen möchte. Auch wenn ich dafür in die Mittagspause auf der russischen Seite rutsche und 1 h zwischen den Grenzposten hänge.