Uzbekistan

Auf dem Weg nach Muynaq geht es wieder gerade aus. Es sind luftige 29 Grad beim Losfahren und ich tanke vorsichtshalber Klingelsuppe mit 80 Oktan. Aber komischerweise klingelt das garnicht. Auf jeden  Fall geht es Schweinchen Dick gut nach der langen Strecke mit oftmals 110 da ja eh keiner steht und filmt. Nur die Schlaglöcher auf den 50 km hinter der Grenze, die haben es in sich. Kein Wunder, dass sich der ein oder andere da seine Felge kaputt fährt. So auch einer der 4er Gruppe aus der ich dann nur die Beiden übriggebliebenen Wild&Silk am "See" treffe. Die  wollen nach Indien über Vietnam.

Kurz halte ich an diesem Mausoleum im Nichts.

Dann endlich nach einem weiteren Offroad Teil da die Straße neu gemacht wird und ich durch Sanddünen den Weg zum Cafe bezwungen habe, sehe ich nach dem Genuss von Tee und einer netten Unterhaltung mit den Franzosen Paar, die Boote. 200km für ein dann doch paar Fotos und Filmchen. Denn die Strecke geht es gleich wieder zurück.

Es bleibt die Frage in welchem Zustand  die gerade selbst genutzte Brücke ist.

Anscheinend war ich so fasziniert von dem Gestell im Kofferraum, daß ich quasi an Nukus vorbeirausche. Dummerweise lasse ich eine Tankstele die nur 91 Oktan anbietet recht liegen, nicht links!

Das soll mir eine Leere sein denn der Tank zeigt nicht mehr ausreichend Sprit an bis nach Khiva. Da ich zu diesem Zeitpunkt noch denke Nukus kommt ja erst tanke ich dann eben 5 Liter 80 er Oktan. Als ich dann nach weiteren 60 km mal die Tante mines Vertrauens näher beäuge denke ich mich tritte ein Pferd. Ich bin vorbei an der Hauptstadt. Ok, drehen wir eben um bevor wir stehen bleiben. Zum Glück gibte an der eben genommenen Abzweigung eine Tanke und ich nheme nochmal 10 Liter vom 80er. Besser als stehen bleiben.

Die Strecke nach Khiva sind noch ca 90 km. Die ziehen sich wie Gummi. Löcher und oft gefräste Strecken in den sich die Felgenbeisser einen Spass draus machen mich quasi einzulochen. Oder bin ich müde und unkonzentriert?

Ich muß da durch. Da hilft nix.

Aber eben auch hier gibt es ja Überraschungen. Zum Beispiel diese Brücke. Stahlglatter Belag. Aber eben auch mit Tücken, wenn man genauer hinsieht.

Dann endlich erreiche ich "... mit Müh und Not, der Knabe lebt das Pferd ist tot" Khiva. Die Einfahrt ist Dank guter Vorarbeit in Basecamp. Der Computer läuft ja wieder gleich gefunden. Später setllt sich raus, daß es Glück war das Nordtor zu nehmen. Man nehme an ihr kommt am Westtor an. Man sieht einen Platz für Fussgänger, ihr wisst das Hotel ist direkt hinter der Mauer. Das Tor selbst hat Drehkreuze damit man nach Kauf einer Eintrittskarte diese passieren kann. Guuuut, man würde das Moped abstellen(es sind ca 38 Grad). Beide Taschen auspacken und samt Helm nach Kauf des Tickets in die heiligen Mauern eindringen.

Tja, eben Deutsch, 

Es gibt 2 Wege die nichts Kosten von denen einer per Motorrad oder Auto direkt bis zum Hotel führen.

Ich wäre bestimmt darauf hereingefallen.

 

 

Also gut geparkt ab ins Zimmer und erstmal geduscht. Dann auf die Dachterasse, ich liebe meine Frau, und den Rudumblick genossen. Perfekt. Die Sonne geht gerade in die Blaue Stunde über und ich mach auf den Weg um an die Essensaufnahme zu denken. Zuerst ein Rundgang dann im Restaurant Terasse gegessen. Aber dann wieder Rundgang, warum?

Seht selbst:

Die Hitze spielend ertragen

So gefestigt nach diesen Eindrücken kann ich es kaum erwarten nach einem Tag Rast, an dem ich mir für 5000 Sum  also ca 50 Cent eine 1 Monats Versicherung fürs Moped gekauft habe, weiter nach Bucharra zu kommen. Früh geht es los um wieder in den Genuss von 29,5 Grad frischer Brise die Strecke zu geniessen. Schon komisch an was man sich so gewöhnt.

Es folgt ein Drittel der Strecke gesäumt von Stadt an Stadt und nie weiß  ich wirklich wie schnell ich fahren darf.

Dann aber kommt eine Autobahn vom Feinsten. An der trinke ich einen Nescafe mit "wunderbarer Ausstattung" wie Michael auf meine Statusbilder in Wattsapp  anmerkt. -> Aber siehe später bitte mal die typischen Sitzgelegenheiten dazu,

Zu meiner Verwunderung kommt dann auf einmal, Mitten in der Wüste ein See in Sicht und irgendwann suche ich den Schatten. Es sind 45 Grad maximal auf der Armatur abzulesen. Mein Schädel brummt und ich will Wasser mal mit etwas anderem Drin geniessen. Eine Magnesium Tablette rein? Au fein da ist auch ein See und schattige Plätze. So nehme ich denn Schaschlik und Kepab am Spiess mit Tee nachdem ich das Wasser verfeinert getrunken habe.  Ich kann diese Stelle nur empfehlen. Oydin Kecha Restoran.  Der Herr des Hauses und Koch dazu kommt am Ende an meinen Tisch und wir bekommen sogar eine Unterhaltung hin, obwohl keiner eine gemainsame Sprache hat.

Kaum losgefahren nach viel längerer Zeit als gedacht hört kurz drauf die schöne Strecke auf. Noch 90 km dann bin ich in Bucharra. Das Hotel gleich gefunden und der Policeman lässt mich in die Fussgängerzone reinfahren. So steht Schweinchen Dick gut.

Gleiches Spiel = gleiches Glück?

Duschen und ab in die Stadt. Auch hier gilt wieder seht selbst.

Ich jedenfalls weiß nun warum ich mir die Seidenstrasse zu sehen gewünscht habe. Allerdings muß ich fairerweise sagen: Marokko war nicht schlechter, wenn auch anders. Beides als Mixtur, daß wärs.

 

Hier die typischen usbekischen Sitzgelegenheiten

Abr auch das gibt es. Es wird viel restauriert.

und dann der Abend.............

Nach dem ich am Morgen Buchara verlassen habe ging erst mal locker eine Stunden drauf für die Suche eines Bankautomaten drauf. Visa müßte man haben. Aber es fand sich eine ATM die auch willig war etwas Geld gegen Nummern auszugeben.

 

Abstand beim Eingeben der Pin ist hier Gegenstandslos. Im Gegenteil wenn man nicht schnell genug den richtigen Sprachknopf drückt tut das der Nachbar für einen. Soviel zu unserem Sicherheitsdenken. Aber ich bekam meine 300.000 Sum anstandslos. Andere Uzbeken mussten sich die Summe durch mehrmaliges Eingeben erarbeiten.

 

Jetzt noch eine Tankstelle und mein Leben kann erleichtert weitergehen.

Überhaupt, was bewegt einen auf so  einer Reise:  

 

Da wäre in jedem Falle mal die Sorge,ob Schweinchen Dick morgen anspringt. Warum auch immer hat sich das in meinem Kleinhirn festgefressen. Aber ich habe ja bald eine Powerbank mit Starthilfe. @derutaconmontse eine Spanierin hat mir ihre in Samarkand hinterlegt zum Abholen. Sie wird Ihre Reise nicht fortsetzen und von Bishkek Ende Juli zurückfliegen. Bin gespannt womit sich dieses Kleinhirn in meinem Kopf dann beschäftigen wird. Es gäbe da noch die Kupplung. Die war schon mal da Thema, wird sie halten? Unsere R1100 GS hatte bei 55 tkm kurz bevor ich sie gekauft hatte schon eine Neue bekommen. Wir haben sie dann bis 135tkm ohne Probleme gefahren. Also, Kleinhirn, warum, sollte diese hier schneller hinüber sein? Noch beim Packen in Buchara sprach mich ein älteres Semester, so etwa mein Alter, (soviel zu älter) an sie hätten Schweinchen Dick ja schon gestern hier stehen gesehen. Beim Unterhalten höre ich sie kommen aus Tschechien. Den Pamir haben sie umgangen. Ein Paar das mit Ihnen unterwegs war, wenn ach auf 2 Mopeds, hätte gesagt sie könnten sich nicht vorstellen wie das auf dem Abschnitt nach der Kirgisischen Grenze zu Zweit gehen soll. Tja, so ist das mit den Meinungen. Sie hatten aber auch etwas Pech ihnen ist schon in Georgien der Kardan kaputt gegangen. Das hätten sie aber schon einmal gehabt. Na, Bitte, der Kardan, so wie ich Schweinchen Dick nutze könnte es den auch erwischen.

 

Oder ist das alles Paranoia? Der Anlasser ist ja auch wieder ruhig nachdem ich an BMW geschrieben habe, um ihn zu reklamieren. Schweinchen Dick hat bestimmt eine Seele. Man muß es eben mögen. Man läßt sein Moped nicht alleine im Schiffsrumpf bei leichtem Seegang stehen, erst recht nicht ohne Gurte.  Genug der Gedanken sonst werde ich auch noch senil.

 

 

 

Die Strecke nach Samarkand besteht aus einer aneinander Reihung von Ortschaften. Ein Ortsschild wechselt das nächste ab. Also ist nichts mit Gas geben. Im Gegenteil es kommt etwas Hunger auf. Dem erwidere ich einen Schaschlik. Aber so richtig schmecken will er nicht. Der Tee dagegen ist gut gegen die Hitze. Seit Beginn hat es über 38° und geht nun auf die 42 ° Grad zu. Ich schwelge schon in den Gedanken des möglichen Hotels mit Pool anstatt einem Hostel. Es ist ja auch ein denkwürdiger Anlass den ich in Samarkand feiern werde. Aber bis dahin sind es noch einige km und ein weiterer Stopp an einem der vielen Restaurants am Strassenrand gibt mir die Möglichkeit den Wassersack aufzufüllen sowie einen Energiedrink zu mir zu nehmen. Beim 4. Liter bin jetzt in etwa.   Essen mag man gar nicht wirklich.

 

So schaffe ich es gegen 15:30 dann in Samarkand die Powerbank abzuholen und dann im Hotel Orient Star einzuloggen. Pool, abliegen, duschen und schon muß ich zum Registon Platz. Es soll hier eine Lasershow geben. Bin gespannt ob ich Glück habe und sie heute auch gezeigt wird.

 

Beim Schlendern über den Platz spricht mich Mark, mein Zimmernachbar von der Fähre, an. Witzig, ich hätte ihn garnicht gesehen. Hat er doch Alex und Miriam @wildandsilk in Nukus getroffen. Einmal 31 h und einmal 13 h hat er im Zug verbracht. Dann war er in Samarkant von Aktau aus.

 

Nun wir haben Glück es gibt zumindest eine Lightshow am Registan. Danach entscheiden wir uns für ein gemeinsames Abendessen und dabei lerne ich das Amil Hostel kennen, dass witzigerweise auch auf meiner Liste stand. Ruckzug ist es Mitternacht als ich gerade ins Zimmer eintrudel und Birgit fragt, ob ich schon schlafe. So unterhalten wir uns per wattsapp und ich erhalte meine Geburtstagwünsche ganz früh am Tag.

 

Den nächsten Tag verbringe ich mit updates der Streckenführung bis es Nachmittag ist um dann endlich den Pool zu geniessen zu können. Schon schön so ein bischen Wasser bei 41,5 Grad im Schatten. Ich werfe mir vor vielleicht doch schon mehr an der Streckenführung hätte arbeiten sollen bevor ich losgefahren bin.   Aber bitte woher weiß man was wichtig ist und was nichtig und klein (ok der Spruch ist geliehen). Heute jedenfalls habe ich mal nach allen Tankstellen auf dem Pamir Highway  gesucht und im Basecamp eingearbeitet.  Ich denke, wenn alles gut geht klappt das ohne Reservekanister und Filter in einem Trichter. Es darf gespannt bleiben. Ich weigere mich innerlich Flaschensprit zu tanken. Da könnte Dreck drin sein. Habt ihr (Mopedfahrer) mal gelesen was BMW sich so bei der luftgekühlten 1200[OD1]  GS mit dem Benzinfilter gedacht hat? Also wenn es stimmt kann man den nicht einfach wechseln, wieder so ein Kleinhirndilemma. Schweinchen Dick ist ja inzwischen auch ganz brav im Standgas.

 

Gegen Nachmittag gehe ich, ok ich nehme ein Taxi für ca. 1 €, zum Siab Bazaar. Nicht schlecht, aber nichts gegen Marokko. Dann geht’s weiter zum Registan und weiter in die Altstadt zu einem Essenstipp. Der behagt mir aber nicht und ausserdem ist er mir zu teuer. Also nehme ich den Italiener nebenan. Günstig und gut. Schon lange keine Nudeln mehr gehabt mit Pesto und Parmesan.

 

Auf dem Weg dann zum Registan fragt mich prompt beim Anhalten eines Taxis der davor stehen gebliebene Wagen in den ein Passant eingestiegen ist, wohin ich will und nimmt mich mit und so spare ich das Geld. Es war auch ein Taxi aber privater Art.

 

Und dann habe ich Glück es gibt die Lasershow zu sehen. Manche sagen es sei ein bischen Disney artig. Ja das stimmt schon, aber es ist schön anzusehen, wie sie mit den Bögen der Gebäude spielen.

 

Also alles richtig gemacht und der Tag war gut gefüllt mit Erlebnissen. Obwohl ich glaube mit Birgit hätte ich mehr gesehen. Aber das kann man ja vielleicht noch nachholen. Dino will ja auch mal die Welt sehen. Wieder ist es fast Mitternacht und die letzten Grüße trudeln ein.  Auch unsere BOAA Gruppe denkt an mich und ich erhalte ein 2tes Video mit Gesang an diesem Tag. Das wird dann mit einer Sneakpreview belohnt per direktem Versand an die Gruppe. Den Status füttere ich dann etwas versetzt. War schon ein geiler Tag.